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Wie läuft die Behandlung eines Hörsturzes ab?

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Wie läuft die
Behandlung eines
Hörsturzes ab?

 

Autor*in

Carmen Scherbichler

Carmen Scherbichler

17.06.2024

Vieles ist über das Phänomen Hörsturz im Allgemeinen noch nicht bekannt. Wir haben bereits über die Symptome und Ursachen berichtet und festgestellt, dass sich ein Hörsturz in den meisten Fällen von selbst wieder zurückbildet. Dennoch ist es wichtig, eine*n HNO-Expert*in zu Rate zu ziehen. Doch wie genau läuft die Behandlung ab?

Wie wird ein Hörsturz untersucht?

Ein wesentlicher Aspekt der Untersuchung sind die bekannten Symptome. Ein*e HNO-Spezialist*in wird also zuerst dort ansetzen. Außerdem wird untersucht, wie lange die Symptome schon bestehen und ob es ein auslösendes Ereignis gab. Beim folgenden Blick in das Ohr wird festgestellt, ob Entzündungen oder Fremdkörper vorliegen, die die Symptome auslösen können. Im weiteren Verlauf der Untersuchung werden zwei Hörtests durchgeführt. Zuerst wird eine schwingende Stimmgabel auf dem Scheitel platziert und man muss angeben, auf welcher Seite der Ton besser gehört wird. Denn bei einem Hörsturz ist ein Ohr üblicherweise „stärker“. Anschließend wird getestet, bei welcher Lautstärke hohe, mittlere und tiefe Töne wahrgenommen werden. Gegebenenfalls werden Untersuchungen eingeleitet, um den Auslöser festzustellen. Zu den möglichen Ursachen gehören beispielsweise eine virale Infektion, toxische Einflüsse, Labyrinthitis (eine Entzündung des Labyrinths im Innenohr). Die Behandlung wird begonnen, wenn andere Auslöser und Begleiterkrankungen des Hörverlustes untersucht wurden und die Ergebnisse der Hörtests die Diagnose bestätigen.

Ist die Behandlung eines Hörsturzes notwendig?

Da die Lebensqualität durch einen Hörsturz beeinträchtigt wird, ist eine Behandlung gerechtfertigt. Hier muss auch die Art der Therapie, das Ausmaß des Hörverlustes, Begleitsymptome und Vorschäden berücksichtigt werden. Ist der Hörsturz akut, werden mitunter Glukokortikoide (Kortison) angewandt. Zu den vermuteten Ursachen eines Hörsturzes gehört bekanntermaßen eine Störung in der Durchblutung des Innenohrs, die damit behandelt werden soll. Glukokortikoide wirken allgemein entzündungshemmend sowie abschwellend. Sie sollen dadurch die Durchblutung fördern und somit zu einer Verbesserung der Hörstärke führen. Verabreicht werden sie durch eine Infusion oder in Tablettenform, die häufiger verwendet wird. Üblicherweise tritt in den nächsten Tagen der gewünschte Effekt auf – ist das nicht der Fall, kann das Medikament auch direkt in das Innenohr gespritzt werden. Eine umfassende Behandlung ist allerdings oft nicht notwendig. Bei zunehmendem Hörverlust verschlechtert sich die Prognose. Treten allerdings nur sehr milde Symptome auf, bildet sich dieser plötzliche Hörverlust von selbst wieder zurück und die Prognose ist günstig.

Hörsturz Therapie: Maßnahmen und Empfehlungen?

Die Wirkung weiterer medikamentöser Behandlungsmöglichkeiten ist umstritten und wird daher oft nicht von den Krankenkassen übernommen. Kann die Ursache jedoch auf eine andere Erkrankung, wie etwa Wirbelsäulenprobleme oder Diabetes, zurückgeführt werden, muss dementsprechend behandelt werden. Nikotin, auch in Form von E-Zigaretten oder Kaugummis, sollte ebenfalls vermieden werden, um die Symptome eines Hörsturzes abzumildern. Üblicherweise ist die beste Behandlungsmethode – vor allem bei milderen Symptomen – viel Ruhe, Entspannung und die Vermeidung von Stress. Daher wird man normalerweise für einige Tage krankgeschrieben, unabhängig von der Stärke der Symptome und dem Grad des Hörsturzes. Ist der Hörverlust ausgeprägt oder die Ohren vorgeschädigt, und liegen zusätzliche Gleichgewichtsprobleme vor, wird eine unmittelbare Behandlung empfohlen. Um nicht nur seinen Ohren, sondern der Gesundheit allgemein etwas Gutes zu tun, sind also sowohl genügend Schlaf, als auch eine ausgewogene Ernährung wichtig. Selbstverständlich profitiert auch unsere Hörstärke davon.

Ihre Ohren verdienen die passende Unterstützung.

 

Ungewissheit ist selten angenehm – vor allem, wenn es um unsere Hörgesundheit geht. Gönnen Sie sich einen zweiten Blick, ganz unkompliziert mithilfe unseres Online-Hörtests.

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Quellen für diesen Artikel:
https://register.awmf.org/assets/guidelines/017-010l_S1_Hoersturz_2014-02-verlaengert.pdf
https://journals.sagepub.com/doi/epub/10.1177/0194599819859885

 

 

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